Blog für ein KMU – geht das?

Das ist nur was für die ganz Grossen! Sehen sich KMU die guten Themenblogs oder Corporate Blogs von Grossunternehmungen an, schütteln sie resigniert den Kopf. Das ist nichts für uns, das können wir nie realisieren. Dazu fehlt uns Zeit und Geld. Richtig! Kaum ein KMU kann laufend Videos erstellen, mehrmals wöchentlich umfassende Artikel zu Fachthemen schreiben. Daneben noch eine Facebook Seite pflegen und aktiv twittern.

Mich hat interessiert, welche Elemente sich ein KMU herauspicken könnte, um die Grundidee von Blogs in die Kommunikation einzubinden.

Gehen wir erst mal von den Zielsetzungen aus und betrachten anschliessend Möglichkeiten für die Umsetzung eines Blogs, eingebunden in die Unternehmenswebsite.

Was kann ein KMU grundsätzlich mit einem Blog erreichen?

  • Know-how beweisen oder Themenführerschaft übernehmen: Kompetenz lässt sich über Fachbeiträge, Erfahrungsberichte, Referenzprojekte usw. in Form eines Blogs sehr schön beweisen. Auch das Teilen von externen Fachbeiträgen oder Hinweise auf Veranstaltungen und Messen schaffen Vertrauen in die Kompetenz des Unternehmens.
  • Die Unternehmung und ihre Mitarbeitenden erlebbar machen: Die Menschen zeigen, die im Unternehmen arbeiten. Einen Blick hinter die Kulissen gewähren. Zum Beispiel indem Fachspezialisten über ihre Themen sprechen und Mitarbeitende über soeben realisierte Projekte erzählen.
  • Die statische Website beleben – Dialog aufnehmen: Mit regelmässigen Beiträgen und der Möglichkeit, Artikel zu kommentieren und über die sozialen Medien zu teilen, wird die Website zur Dialogplattform.

Wo müssten Abstriche gegenüber Blogs von Grossunternehmungen gemacht werden?

  • Breite des Themenspektrums: Im KMU eher bei den Kernkompetenzen bleiben und Themen definieren, die man auch selbst abdecken kann.
  • Frequenz und Anzahl Beiträge: lieber weniger, aber regelmässig gute Beiträge realisieren, die auch zum Unternehmen passen. Nicht zu gross anrichten und ein realistisches Gesamtpaket schnüren!
  • Einfachere Umsetzung: Eigenes Bildmaterial erstellen, einfache Videos einbinden aber bei der Themenwahl und Textqualität keine Kompromisse eingehen.

Umsetzungsschritte:

  • Externe Unterstützung für den Aufbau holen: Gerade in KMU gibt es in der Regel keine Kommunikationsabteilung. Deshalb empfehle ich, sich Kommunikationsfachleute für den Aufbau und punktuell für die Realisation eines Blogs ins Unternehmen zu holen.
  • Ziele und Content-Strategie entwickeln: Steht das Ziel einmal fest, kann man gemeinsam Themenfelder definieren, über die berichtet werden soll. Ideen findet man auf einem Rundgang im Unternehmen, in der Fabrikhalle, im Lager, auf der Baustelle usw. Am besten geht man von der Kernkompetenz des Unternehmens aus und definiert, wie weit man die Themen ausdehnen möchte – in der Branche oder dem gesellschaftspolitischen Feld.
  • Redaktionsteam bilden: Es braucht eine Redaktionsleitung (intern oder extern), die die Fäden in der Hand hält. Dann ein Redaktionsteam, das entscheidet und zum Teil selber schreibt oder die Spezialisten im Unternehmen einbezieht.
  • Redaktionsplan erstellen: Themen der einzelnen Blogs festlegen, terminieren und die Umsetzung planen – Bildmaterial und Videos nicht vergessen. Bei aller Planung flexibel bleiben und Aktuelleres vorziehen.
  • Schreiben: Entweder schreiben die Fachleute selbst oder sie geben den Input an die Reaktionsleitung weiter. Der Schreibstil ist einfach, frisch und auf die Zielgruppe ausgerichtet.
  • Umsetzung im Web und Publikation: Jeder Beitrag sollte einfach kommentierbar und über die sozialen Medien teilbar sein. Dafür braucht es eine einfache, technische Umsetzung.
  • Zuhören und Dialog pflegen: Ist ein Beitrag publiziert, aktiv zuhören, was die Leserschaft dazu meint. Kommentare aufnehmen und in Dialog treten.

Mein Fazit: Ein Blog funktioniert auch für ein KMU!